Everyday Carry: Was ist das eigentlich?

Unsere Geschichte beginnt mit dem vermutlich ältesten bekannten Mordfall der Geschichte: Im Jahr 3.300 vor Christus fand in den österreichischen Alpen ein Mann, der heute der ganzen Welt als Ötzi bekannt ist, sein gewaltsames Ende an den Hängen des Tisenjochs.

Erst 5.000 Jahre später sollten seine durch das Eis mumifizierten Überreste gefunden werden – eine Entdeckung, die die Welt der Archäologie in helle Aufregung versetzte. Denn außer dem Leichnam hatte der ewige Frost auch Ötzis gesamte Ausrüstung konserviert. Neben Schneeschuhen, einem Wanderstecken und einem kleinen Beil entdeckten sie einen Lederbeutel, gefüllt mit Utensilien, die für das tägliche Leben eines Steinzeitmannes unerlässlich sind.

Diverse Werkzeuge, ein vorzeitliches Feuerzeug und Jagdhilfsmittel enthielt das Gürteltäschchen und ist damit das älteste uns bekannte Beispiel für ein Everyday Carry. 

Wie wir den Begriff heute verwenden, warum er im Jahr 2020 genauso bedeutsam ist, wie in den jungsteinzeitlichen Alpen und wie du deinen eigenen Style mit Everyday Carry unterstreichen kannst, verrät dir dieser Beitrag.

 

Eine Begriffserklärung: Wofür Everday Carry steht

‚Everyday Carry‘ ist zunächst natürlich und sehr offensichtlich ein englischer Ausdruck und kann etwas hölzern mit ‚Alltägliches Mitsichführen‘ übersetzt werden. In Szenekreisen findest du manchmal auch die Abkürzung EdC. Allerdings ist nicht alles, was du Tag für Tag in deinen Taschen mit dir herumträgst ein Everday Carry Utensil. Denn um als solches eingeordnet zu werden, muss es drei Kriterien erfüllen:

1. Zweckmäßigkeit – es muss nützlich sein:

Ötzis Lederbeutel fällt aus einem ganz bestimmten Grund unter die Kategorie EdC: Er ist absolut zweckmäßig. Schließlich erlaubte er unserem Vorfahren, all die Dinge schnell griffbereit zu haben, die er in seinem Alltag als Jäger und Sammler immer wieder benötigte.

Moderne Beispiele wären etwa ein Organizer mit Terminplan und Kalender oder durchdachte Geldbörsen wie unsere ZNAP Slim Wallets. Ob allerdings ein Designerhandtäschchen, das nicht einmal genug Platz für einen Lippenstift bietet, ebenfalls unter Everyday Carry fällt, ist mehr als fragwürdig.

2. Vielseitigkeit – Flexibilität ist Pflicht:

Ein Everyday Carry Gegenstand sollte nicht nur einen Zweck erfüllen, sondern möglichst viele. Ein einfacher Schlüsselring wäre also ein schlechtes Beispiel. Erweiterst du deinen Schlüsselbund allerdings um eine kleine Taschenlampe und ein Multiwerkzeug, sieht die Lage gleich anders aus.

Heutzutage ist in Sachen Vielseitigkeit das Smartphone der absolute Champion. Es vereint so viele Geräte in sich – Kamera, Diktiergerät, Walkman, Taschenrechner, Webbrowser, E-Mail-Client, Taschenlampe, Navigationsgerät … – wie vermutlich keine andere Erfindung vor ihm.

3. Transportierbarkeit – tragbar, und zwar sinnvoll:

Das dritte Kriterium mag zunächst etwas albern klingen. Denn wahrscheinlich käme niemand auf die Idee, einen Werkzeugkoffer, der zwar zweckmäßig und vielseitig ist, als Everyday Carry einzuordnen.

Portability bedeutet hier allerdings Tragbarkeit ohne Einschränkungen. So mag ein Werkzeuggürtel deine Zangen und Schraubendreher zwar leichter transportierbar machen als eine Kiste. Aber hast du schon einmal versucht, dich mit so einem Teil um die Hüften ins Auto zu setzen?

Klein und praktisch muss es sein. Im Idealfall merkst du nicht einmal, dass du dein EdC-Utensil am Mann oder an der Frau hast.

In-Ohr-Kopfhörer in der Transportdose – Slimpuro Für viele ebenfalls Everyday Carry: die Smartphone-Kopfhörer

Zahlreiche Alltagshelfer, die praktisch, vielseitig und unauffällig sind, fallen also unter den Begriff Everyday Carry: ein Chronograf mit Kalender und Kompass, ein Stift mit integriertem Stylus und Laserpointer oder die Smartphonehülle mit Kartenfächern und Trageriemen – so werden aus Helfern wahre Alltagshelden.

Was nicht zu Everyday Carry gehört

Googelst du nach EdC, stößt du recht schnell auf obskure Seiten, die dir neben Multiwerkzeugen, Pouches oder Schlüsselbändern auch Artikel wie Jagdmesser, Pistolenhalfter oder Schnelllader für einen Revolver anbieten. Das hat zweierlei Gründe:

Zunächst ist der Begriff Everyday Carry in der sogenannten Prepper-Szene verbreitet. Dieser gehören Menschen an, die sich kurz gesprochen auf den Weltuntergang vorbereiten – sei es durch Krieg, Seuchen oder die Zombie-Apokalypse. Und um auch wirklich und jederzeit angemessen auf einfallende Soldatenheere oder schlurfende Untote reagieren zu können, tragen sie alle nur denkbaren Utensilien bei sich.

Leider zählen dazu nicht nur Wasserflaschen oder Erste-Hilfe-Ausrüstungen, sondern auch Waffen, die jeder Gesetzeshüter in unseren Breiten sofort einkassieren würde.

Außerdem gibt es eine nahe Verwandtschaft zur US-amerikanischen Interpretation des Begriffes ‚to carry‘. Wenn ein US-Amerikaner dich fragt: „Do you carry?“, meint er damit in der Regel, ob du eine Schusswaffe bei dir trägst. Und da das Tragen von Schießeisen – teilweise deutlich sichtbar, das sogenannte ‚open carry‘ – in zahlreichen Bundesstaaten der USA zum guten Ton gehört, zählen für viele US-Bürger auch Schulterhalfter, Munitionstaschen und Pistolengürtel zum Bereich EdC.

Wir stellen uns dieser Interpretation des Begriffes Everday Carry deutlich entgegen. Unsere Produkte sollen das Leben angenehmer, einfacher und intelligenter machen. Niemals gefährden sie Menschen oder haben auch nur den entferntesten Bezug zu Waffen jeglicher Couleur.

Mehr als ein Alltagsheld: Mode und Everyday Carry

Aber kommen wir zurück zu den schönen Seiten des Lebens. Denn machen wir uns nichts vor: EdC-Utensilien sind für viele Menschen mehr als nur ein nützliches Helferlein im Alltag. Vielmehr sind sie Ausdruck ihrer Lebensart und Persönlichkeit. Ein Modestatement eben.

Anstatt dich in ein Korsett zu schnüren, möchten wir dir ein paar Anregungen geben, wie du mit Everyday Carry deinen persönlichen Style unterstreichen kannst:

Dress Carry: Ein eleganter Business Suit, vielleicht sogar ein Smoking – und dazu die passenden EdC-Accessoires, wie Portemonnaie, Chronograf oder Füllfederhalter. Glatte Texturen. Glänzende Oberflächen und gedeckte Farben bestimmen diesen Stil. Stell dir einfach vor, James Bond würde es tragen.

Urban Carry: Die Großstadt ist ein Dschungel und du ein Teil davon. Hier darf es ruhig etwas gröber zugehen. Robuste Materialien, Farben wie Oliv und Braun und eine zweckmäßige Formsprache geben hier den Ton an. So bist du für alle Herausforderungen des Alltags gewappnet.

Noch mehr Everyday Carry Utensilien auf einer Holzplatte – SlimpuroAccessoires bestimmen den Style – auch bei EdC

Casual Carry: Kein überflüssiger Schnickschnack, kein auffälliges Design, hier bist du ganz du selbst. Ob für den schnellen Gang zum Supermarkt oder den gemütlichen Abend mit Freunden, die Hauptsache ist, es ist praktisch und passt zu dir – ein extrem flaches Slim Wallet zum Beispiel, das mühelos in die Gesäßtasche deiner Jeans passt und trotzdem genug Platz für Karten und Kleingeld bietet. Mit Casual Carry läufst du keinem Trend hinterher, sondern stellst dich selbst in den Mittelpunkt.

Outdoor Carry: Wenn es dich hinauszieht in die Natur, bist du hier genau richtig. Funktion zählt hier mehr als Form, stabil muss es sein und jeden Treck mitmachen. Allerdings greifen nur Anfänger zum Camo-Muster. Der Experte weiß, dass ein EdC in knalligen Kontrastfarben in Wald und Gebirge viel schneller wiederzufinden ist. Ein Pouch in Orange oder Pink geht so schnell nicht verloren.

Ob du also ein Slim Wallet für deinen großen Auftritt beim Firmenbankett suchst oder einfach einen robusten Geldbeutel, der jeden deiner verrückten Einfälle mitmacht: unsere ZNAPS sind einen Blick wert. Durch ihre unterschiedlichsten Materialien und ihrem zeitlosen sowie cleveren Design werden sie deinem persönlichen Stil bestimmt gerecht.

Eine lange Reise ohne Ende

Es war ein weiter Weg für Everyday Carry – von den Alpen vor 5.000 Jahren und einem simplen Beutel aus Leder hin zu intelligenten Accessoires, die dem modernen Menschen das Leben erleichtern.

Wir sind gespannt, wohin der Weg als Nächstes führt und bleiben weiter am Ball, um dir auch morgen schöne und durchdachte EdC-Lösungen anzubieten. Schließlich möchten wir, sollte in ferner Zukunft ein Archäologe auf eine unserer Wallets stoßen, gerne seine ehrfurchtsschwangere Stimme sagen hören: „Waren die damals schon clever!“

 

 

Titelbild von Supply. Weitere Bilder von Isaac Smith und Guerric de Ternay.